Bio-Lebensmittel erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Doch wer im Supermarkt gezielt nach ökologisch erzeugten Produkten sucht, stößt schnell auf eine Vielzahl verschiedener Siegel. Diese Labels dienen als Orientierungshilfe – doch was steckt eigentlich hinter den verschiedenen Bio-Siegeln? Und welchen Mehrwert bieten sie den Konsumentinnen und Konsumenten?
1. Das EU-Bio-Siegel
Erkennbar an: einem grünen Blatt aus weißen Sternen
Gültig seit: 2010
Vorgaben:
- Mindestens 95 % der Zutaten stammen aus ökologischem Anbau.
- Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Kunstdünger.
- Kein Einsatz von Gentechnik.
- Tierhaltung nach strengen ökologischen Richtlinien.
Vorteile:
Das EU-Bio-Siegel ist ein einheitliches Zeichen für Bio-Qualität in ganz Europa. Es schafft Transparenz und sorgt für rechtlich abgesicherte Standards im ökologischen Landbau.
2. Deutsches Bio-Siegel
Erkennbar an: einem sechseckigen, grün-weißen Zeichen mit der Aufschrift "Bio"
Gültig seit: 2001
Vorgaben:
- Deckungsgleich mit den Kriterien des EU-Bio-Siegels.
Vorteile:
Obwohl es heute meist in Kombination mit dem EU-Siegel verwendet wird, ist es für viele Verbraucher in Deutschland ein vertrautes Zeichen. Es erleichtert die Orientierung im Regal.
3. Demeter
Erkennbar an: orangefarbenes Rechteck mit weißem Schriftzug
Vorgaben:
- Strengste Richtlinien unter den Bio-Siegeln.
- Ganzheitlicher, biodynamischer Anbau nach anthroposophischen Prinzipien.
- Verpflichtung zu geschlossenen Betriebskreisläufen.
- Tierhaltung mit besonders hohen Standards (z. B. verpflichtende Hörnerhaltung bei Kühen).
Vorteile:
Demeter geht weit über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus und steht für höchste ökologische und ethische Ansprüche.
4. Bioland
Erkennbar an: grün-weißes Logo mit dem Schriftzug „Bioland“
Vorgaben:
- Strengere Richtlinien als das EU-Bio-Siegel.
- Keine Hybridtiere.
- Fokus auf regionale Kreislaufwirtschaft.
- Zusammenarbeit mit ökologischen Verarbeitern.
Vorteile:
Bioland steht für konsequenten Umweltschutz und regionale Strukturen. Viele Bioland-Produkte stammen aus Deutschland oder angrenzenden Regionen.
5. Naturland
Erkennbar an: grün-blaues Logo mit zwei Blättern
Vorgaben:
- Zusätzlich zu Bio-Richtlinien auch soziale Standards (z. B. faire Arbeitsbedingungen).
- International tätig.
- Inkludiert auch Fischzucht, Forstwirtschaft und Textilien.
Vorteile:
Naturland ist besonders breit aufgestellt und berücksichtigt sowohl Umwelt- als auch Sozialaspekte – ein echter Pluspunkt für verantwortungsvolle Verbraucher.
Vorteile von Bio-Siegeln für Konsumenten
- Transparenz & Vertrauen: Siegel bieten Orientierung im Label-Dschungel und garantieren Mindeststandards.
- Gesundheit: Bio-Produkte enthalten weniger Rückstände von Pestiziden oder Zusatzstoffen.
- Umweltschutz: Ökologischer Landbau schont Böden, schützt die Artenvielfalt und reduziert CO₂-Emissionen.
- Tierwohl: Höhere Standards bei Haltung und Fütterung im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft.
- Soziale Verantwortung: Einige Siegel (z. B. Naturland) berücksichtigen auch faire Arbeitsbedingungen.
Fazit
Wer beim Einkaufen auf Bio-Siegel achtet, trifft nicht nur eine Entscheidung für die eigene Gesundheit, sondern unterstützt auch nachhaltige Landwirtschaft, Tierwohl und faire Produktionsbedingungen. Dabei hilft ein Blick auf die unterschiedlichen Siegel, um das für die eigenen Werte passende Produkt zu wählen.